Nahezu jeden Tag
schreibe ich in meinem Blog über
mein
Leben.
Seit
September 2005 ist damit ein
großes Archiv an Einträgen entstanden.
Hier berichte ich vor allem über
alltägliche Banalitäten. Zum lesen und
hören.
Für Familie,
Freunde, Bekannte,
Entdecker, und die, die es werden wollen.
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Blog Archiv 16. bis 31. Oktober 2005.
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"Wer von seinem Tag nicht zwei Drittel für sich selbst hat, ist ein Sklave."
aus dem Buch "Menschliches, Allzumenschliches"
Friedrich Nietzsche (1844 - 1900)
Philosoph und Lyriker
Es gibt immer viele persönliche Dinge die einen bewegen und auch in Bewegung
halten. Seien Sie ein Teil davon. Ich wünsche viel Spaß dabei.
Kluger Hund.
Montag, 31. Oktober 2005
Erstaunliche Fauna-Welt Mallorca. Da ist mir
doch tatsächlich heute ein herrenloser Hund begegnet. Aber
anstatt den ganzen Tag nur an den Hinterlassenschaften
anderer Mit-Vierbeiner zu schnüffeln und sich die Flöhe aus
dem Fell zu kratzen, war dieses Exemplar ein Stück schlauer
als seine Kollegen. Wir wissen ja mittlerweile, dass die
Spanier doch einen recht eigenen Fahrstil beweisen und die
Straßen hier nicht immer zu den Sichersten zählen.
Wahrscheinlich aus diesem Grund hat die Evolution der Natur
der Spanier ein Schnippchen geschlagen. Besagter Hund steht
also an der Straße und guckt erst nach links, dann nach
rechts und dann wieder nach links, bellt und läuft über die
Fahrbahn. Was eine Anpassungsfähigkeit an das raue Leben auf
der Insel.
Umzug.
Sonntag, 30. Oktober 2005
Was in nur einem Jahr wohnen zusammen kommt. Das ist
manchmal schon irre. Jedenfalls bei den Eheleuten in Spe
Kortmann und Kosmehl. Während wir Männer unter Schweiß und
Tränen allerlei Tonnen vom zweiten in den fünften Stock
schleppen, bevorzugt die selbsternannte Krönung der
Schöpfung lieber die horizontale Positionierung des eigenen
Körpers. Tja so ist das halt, und wird sich im Laufe der
Verweichlichung des ehemals starken Geschlechts auch nicht
mehr ändern.
Wenn die Nächte...
Samstag, 29. Oktober 2005
...nicht mehr ganz so einsam sind. Nachdem wir
feierlich auf den Einzug der neuen alten Nachbarn angestoßen
hatten und sich Verena und Lars in ihre neuen Gemächer
zurückzogen, saßen Manu und ich noch eine Weile auf dem
Balkon. Bacardi war noch da. Nur die Quantität an Cola ließ
dann irgendwann plötzlich zu wünschen übrig. Genau die
richtige Zeit für frauenbeeindruckende Spontanität. Rucksack
gepackt mit Eiswürfeln, Gläsern, der angebrochenen Flasche
Bacardi, 5 Euro zum Colakaufen und natürlich - für alle
Fälle - die sagenumwobene Jägermeisterdecke. Auf zum 24
Stunden Mini-Markt, Cola gekauft und ab zum Strand. Auch
wenn dort zu nachtschlafender Zeit noch einiges los war,
konnten wir uns mit unseren Liegen ein schattiges Plätzchen
fernab der Zivilisation direkt am Wasser sichern. Ich glaube
diese Art von Romantik erlebt man nur auf der schönsten
Insel der Welt und mit genau der richtigen Person.
Neue alte Nachbarn.
Freitag, 28. Oktober 2005
Da haben es die Eheleute "Kortmehl" doch
wirklich wahr gemacht. Raus aus ihrer Kellerwohnung und 3
Stockwerke nach oben. Jetzt sind wir Nachbarn. Echte
Nachbarn. Zur Feier des Tages wurde darauf erst einmal mit
einem oder auch zwei Herbas angestoßen. Jetzt haben auch
Verena und Lars endlich ihren Meerblick, für diesen sie mich
jetzt fast schon drei Monate lang beneidet haben. Na dann
Ihr Lieben: Auf gute Nachbarschaft.
Jetzt schon an die Rente denken.
Donnerstag, 27. Oktober 2005
Wenn ich einmal groß, reich
und berühmt bin, warum dann nicht ein Häuschen auf Mallorca
kaufen. Fincas sind mitunter langweilig und Appartements mit
Blick aufs Meer eben auch. Die richtige Immobilie für den
Ruhestand zu finden kann da mitunter recht schwierig werden.
Allerdings wäre es sehr praktisch ein Eigenheim zu beziehen,
was direkt über einer Bar liegt. Somit würde auch das
selbstständige Kochen oder gar das Auffüllen des
Kühlschranks wegfallen. Diesen Gedanken sollte ich in 20
Jahren vielleicht noch einmal auf wärmen. Bis dahin bleibt
diese Episode immerhin ein Memo an mich.
Mal wieder Hogans tonight.
Mittwoch, 26. Oktober 2005
Das Hogans in Palma entwickelt
sich langsam aber sicher zu einer mittwöchlichen und
sonntäglichen Stammrunde. Nicht nur wegen der hervorragenden
Livemusik in der Calle Monsenor Palmer Nummer 2. Hier trifft
man mittlerweile viele Bekannte, kann entweder gemütlich ein
Guinness trinken oder aber zur Musik mal wieder so richtig
gut abfeiern. (Musik im Podcast)
Sonntag ist Anja eingezogen.
Dienstag, 25. Oktober 2005
Beziehungsweise sie zieht die
ganze Woche lang ein. Eine Frau im Haus zu haben ist schon
praktisch. Allein schon wegen der Möglichkeit von
"Standartprogramm 1" - Kochen, Putzen, Waschen, Bügeln -
Naja ich glaub sie wird mir was husten. Mit Sicherheit. Aber
mit ihrem unschlagbaren Sinn für Humor und ihrem nettem aber
selbstbewussten Auftreten werden wir beide wohl super
miteinander klar kommen. Ich freu mich, dass sie da ist und
sieht es genauso. Na dann, liebe Anja: Willkommen zu Haus.
Goldener Oktober.
Montag, 24. Oktober 2005
Während in Deutschland bereits die ersten
Blätter von den Bäumen fallen, die Kälte durch die Wälder
zieht ist es hier auf der Sonneninsel immer noch angenehm
warm. Bis jetzt ist von Herbst oder Winter immer noch nicht
wirklich viel zu spüren. Obwohl ich ja schon Anfang des
Monats für zwei Tage gedacht habe es sei vorbei. Aber nein.
Die Natur der Insel belehrt mich eines Besseren. Noch nichts
da von wegen "letzten Sonnenstrahlen genießen" oder aber auf
das Schwimmen im Meer zu verzichten. Temperaturen zwischen
24°C und 26°C Grad an der Luft und immerhin noch 23°C im
Mittelmeer - Was kann da schief gehen? Die böse Zeit kommt
aber noch und daher sollte ich mich wohl noch nicht zu früh
freuen...
Der TUI Marathon.
Sonntag, 23. Oktober 2005 (Fotogalerie
ansehen)
Gegenüber der Kathedrale La Seu liegt der Almudaina-Palast,
einst Festung der arabischen Herrscher, später Residenz der
Mallorquiner Könige. Auch der Bogen eines alten Stadttors
und die Arabischen Bäder am Rande der Altstadt sind
Überbleibsel der maurischen Vergangenheit. Hier war Start
und Ziel des TUI Marathon 2005. Das Inselradio sendete zwei
Tage live von diesem Großereignis. Ein Infostand und eine
große Bühne wurden von uns in Beschlag genommen. Neben dem
Lauf gab es ein großes Rahmenprogramm und jede Menge zu
sehen und zu erlben.
Sonne und
Teilnehmer strahlten um die Wette. Der 2. TUI Marathon Palma
de Mallorca war eine rundum gelungene Sache! Fast 3.000
Starter und Starterinnen hatten sich über die klassische
Distanz, den Halbmarathon und den "Fun Run" über 10
Kilometer auf den Weg durch die verwinkelten und malerischen
Gassen der Balearen-Metropole und den traumhaften
Panorama-Kurs entlang des Mittelmeeres gemacht, und
angefeuert von zahlreichen Zuschauern in der City und vor
allem an der Playa de Palma wurde es für alle ein
unvergessliches Erlebnis. Am Ende triumphierte an der Spitze
der Spanier Vicente Ogazon Mari in der Zeit von von etwas
mehr als zweieinhalb Stunden. Bei den Frauen ging der Sieg
nach Deutschland. Susanne Zettel siegte in etwas mehr drei
Stunden. Ein Einbruch seines Guides kostete den lange in
Führung liegenden blinden Paralympics-Sieger Henry Wanyoike
(siehe Foto) auf den letzten Kilometern den schon sicher
geglaubten Sieg. Er wurde Dritter. Der spektakulärste Coup
allerdings gelang dem selbsternannten "König von Mallorca",
Schlagerbarde Jürgen Drews, der bei seinem ersten Marathon
überhaupt in einer Zeit knapp über 5 Stunden unter dem Jubel
der Zuschauer der Zielstrich passierte. Für uns alle war der
TUI Marathon ein gelunges und wirklich schönes Ereignis.
When people move.
Freitag, 21. Oktober 2005
Heute ist der letzte Abend für Nachbarin
Henriette. Für drei Monate fährt sie wieder nach Dänemark
zurück und damit wird das Apartment Nummer 5 a frei. Meine
Kollegen Verena und Lars haben direkt Bedarf angemeldet und
werden demnächst hier hoch ziehen. Das bedeutet: Die Etage
Nummer 5 ist zukünftig in Deutscher Hand. Naja jedenfalls
Deutschsprachiger mit eineigen Abzügen. Schließlich gibt's
ja auch noch die Sarah, und die kommt aus der Schweiz.
Ausgewogen.
Donnerstag, 20. Oktober 2005
So sollte das Frühstück sein. Besonders um diese
Zeit, wenn man vorher spät ins Bett gekommen ist. Dabei
kommt mir gerade der Gedanke, dass ich mal wieder eingekauft
hab wie ein Weltmeister. Dazu kommt noch, dass mir meine
Nachbarin Henriette einen riesigen Fresskorb überlassen hat.
Sie fährt morgen zurück nach Dänemark und zieht aus.
Praktisch, dass sie schlecht Ihre Klamotten einfach im
Kühlschrank lassen kann. Somit quillt mein Kühlschrank jetzt
fast aus allen Nähten. Dazu kommt auch noch das 20 Kilopaket
von Mama und Papa, das gestern eingetroffen ist. Neben
meinen Herbst- und Wintersachen, war da auch noch allerhand
nahrungstechnisch Verwertbares dabei. Besonders gut: Der "Ostwennemarer
Sauwetter Tee", den ich sofort mal zum Frühstück heute
ausprobieren werde.
Morgens, 8 Uhr in Cala Major.
Mittwoch, 19. Oktober 2005
Da ich ja aufgrund meiner
Nachmittagsschicht im Inselradio eigentlich nie den
Sonnenaufgang miterlebe, war ich heute morgen umso
überraschter, was die Insel für ein prächtiges Farbenspiel
am morgen bietet. Dabei ist es immer noch recht warm -
besonders dann wenn man bedenkt das es ja eigentlich schon
wieder fast Ende Oktober ist. Mal sehen, ob es morgen früh
wieder genauso schön ist hier. Jetzt wird aber erst einmal
geduscht, gleich geht es mit den anderen ins Hogans.
Unser täglich Cafe...
Dienstag, 18. Oktober 2005
...con Leche gib uns heute. Colmar ist
sozusagen die Basisstation unserer täglichen Arbeit beim
Inselradio. Besonders Kollege Lars Kosmehl schwört auf die
besonderen Leckereien dieses Feinschmeckerladens. Ob ein
exklusiver Cafe zwischendurch oder aber der mittägliche
Ernährungszusatz in Form von Burgern, Bocadillos oder
anderen schmackhaften Kleinigkeiten, darf genauso wenig
fehlen wie die Möglichkeit einer gepflegten Feierabend-Canja.
Gastmoderation.
Montag, 17. Oktober 2005
In dieser Woche zu Gast bei uns im
Inselradio ist Martin Jürgensmann von Radio FFN aus
Niedersachsen. Der feuchte Traum meiner Radiokindheit.
Einstiger Held vom Frühstyxradio und Hannoveraner Original.
Jetzt ist er mit Sack und Pack eine Woche auf Mallorca zum
Urlaub machen. Und was könnte für einen Radionerd erholsamer
sein, als jeden Tag die Hörer im Urlaubsparadies auf der
Sonneninsel illust zu unterhalten.
So leer hier.
Sonntag, 16. Oktober 2005
Das habe ich mir heute gedacht als ich nach
Hause gekommen bin. Niemand antwortet als ich die Tür
aufschließe und rufe: "Schatzi!!! Ich bin zu Hause!". Die
Zeit mit Lisa war echt schön. Viele schöne und kontroverse
Diskussionen über das Leben, die Gesellschaft und auch die
liebe Politik. Aber das war ja noch lange nicht alles. So
viel gelacht wie mit Dir, liebe Lisa, habe ich schon lange
nicht mehr. Wir hätten echt eine richtig gute Radio-Comedy
bestücken können. Vielen Dank für die tolle Zeit.
Mindestens eine Tonne Müll.
Sonntag, 16. Oktober 2005
. Die Ausmaße der kleinen
Feierlichkeit am Freitag waren gewaltig. Stundenlanges Geschrubbe, Desinfizieren und Berge an Müll sind die
Hinterlassenschaft der Gäste. Aber gut, dafür hatten aber
auch alle durch die Bank Spaß und ich jetzt eine halbwegs
aufgefüllte Hausbar. Übrigens vielen Dank noch mal, dass Ihr
jede Flasche geöffnet habt, noch bevor die letzte verbraucht
war.